Aufgrund unklarer Wetteraussichten wollen wir heute mal kürzer treten. Wir entscheiden uns für die erste Hälfte der Wanderung von Königstein nach Rathen und zurück. Knapp 8 km liegen vor uns nach dem Ausstieg aus der S1 in Königstein. Wie häufig nehmen wir zuerst die Fähre, um auf die rechte Seite der Elbe zu kommen. Von dort geht es zum Lilienstein. Er ist mit 415 m der einzige rechtselbische Tafelberg. Die Elbe umfließt hier den Berg in einer 180 Grad Schleife.

Leider ist der Einstieg zum Lilienstein, dem wir laut Tourbeschreibung folgen sollen, jetzt gesperrt. Es ist zum Glück eine Alternative in der Nähe der Fähranlegestelle ausgewiesen. Der Weg geht steil an den dort liegenden Häusern vorbei hinauf bis auf ein Plateau vor dem Lilienstein. Irgendwann müssen wir einen Abzweig verpasst haben, der uns auf die originäre Route geführt hätte und landen am Fuß des Lilienstein in der Mitte zwischen Nord- und Südaufstieg. Wir wenden uns nach links zum Südaufstieg und folgen einem schmalen Weg. Der Südaufstieg selbst geht weiter steil hinauf, teilweise über Stufen im Waldboden. Die ältesten Teile und Stufen stammen bereits aus dem Jahr 1708. Oben auf dem Lilienstein werden es richtige Treppenstufen und auf dem Gipfel verbinden metallene Laufstege, Treppen und Leitern die einzelnen Felsnadeln.

Tatsächlich bleibt es heute sonnig und der Blick ist grandios über die Elbe zur Festung Königstein, nach Rathen und drüber hinaus. Wir befinden uns hier etwa 300 m über Elbniveau. Die Einkehr auf dem Lilienstein hat heute geschlossen (nur Freitag bis Montag geöffnet). Wir rasten am Obelisken an der Ostseite. Der Obelisk soll an August den Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen erinnern, der 1708 den Lilienstein erstieg und dazu Stufen auf der Südseite schlagen ließ.

Der Abstieg über den neueren im Jahr 1900 erbauten Nordaufstieg scheint noch steiler als der Südaufstieg. Es sind jetzt auch mehr Menschen unterwegs. Am Fuß des Lilienstein ist Rathen ausgeschildert. Der flache Weg führt durch Wald und entlang von Feldern und einem Waldfriedhof. Der letzte Abstieg geht zum Elbufer. Am Ufer entlang geht es die letzten Meter bis Rathen. Dort gönnen wir uns Kuchen und Kaffee, nehmen dann die Fähre zur S-Bahn-Station auf der linken Elbseite.

Fazit:Den Lilienstein sollte man nicht verpassen. Die Treppen und Stiegen hinauf und hinab und die Metallgänge zwischen den Felsnadeln sind spannend und zusammen mit den Ausblicken die Mühe wert.