Für die Hin- und Rückfahrt planten wir verschiedene Strecken mit dem Ziel, Göttingen deutlich zu umfahren. Hin lief die Route nördlich, zurück südlich vorbei. Rückblickend ist es insgesamt auch die Tour der Baustellen geworden. Auffällig war die Menge der nervenden Wartezeiten bei Fahrbahnverengungen oder gar das weiträumige Umfahren einer für die Arbeiten komplett gesperrten Strasse oder Brücke. Nicht, dass wir nicht flexibel sind. Aber es nervt schon, wenn die Umleitung über grobes Kopfsteinpflaster oder überhaupt schlechten Strassenbelag geführt wird. Fahrerisches Vergnügen bleibt da aus.
Strecke
Tag 1 Hinfahrt Hannover - Brotterode (ca. 250 km):
Die Wettervorhersagen sehen gut aus, die Sonne scheint und so ist die Laune gut. Wir verlassen Hannover südlich auf der B3 Richtung Alfeld. Kurze Zeit später geraten wir schon in den ersten langen Baustellenstau. Wir können wechseln auf eine Nebenstrecke und fahren über Burgstemmen und Gronau, um bei Alfeld wieder auf die Hauptstrecke zurückzukehren.
Es geht weiter auf der B3 um Einbeck herum bis und durch Northeim, danach auf der B247 Richtung Duderstadt. Im Ort Obernfeld gibt es tatsächlich einen Platz neben der Straße mit Bänken, der zu einer Pause einlädt. Ansonsten fällt entlang der Strecke derartiges nicht auf.
Wir folgen der B247 über Worbis bis Mühlhausen und Bad Langensalza. Dort heisst es abbiegen auf die B84 Richtung Eisenach. Diese verlassen wir bei Behringen nach links Richtung Friedrichswerth. Jetzt wird es etwas gemütlicher auf einer gelben Strasse, die uns über Tabarz bis nach Brotterode führt. Dieses letzte Stück ist endlich etwas kurviger und gibt einen ersten Eindruck davon, was morgen der Thüringer Wald zu bieten hat.
Das Pfefferstübchen in Brotterode, unsere Unterkunft, ist leicht zu finden. Die Motorräder kommen in einer Garage unter und wir lassen es uns bei warmer Luft im Biergarten des Pfefferstübchens bei Bier und leckerem Essen gut gehen.
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Tag 2 Tagestour im Thüringer Wald (ca. 233 km):
Morgens starten wir Richtung Oberhof. Anfangs führt die Strecke durch Wald. Doch bald kommen dicht hintereinander liegende Ortschaften. Man hat das Gefühl, gar nicht mehr aus einem Ort herauszukommen. Das geht so bis Seligenthal. Danach führt die Strecke bis Oberhof aber doch durch Land.
Oberhof selbst reizt zum Durchfahren. Im Winter mag es wohl interessanter sein, doch jetzt wirkt es reizlos. Wir halten trotzdem für ein kleines Getränk in der Kaminhütte. Rastmöglichkeiten mit Einkehr werden auf dieser Tour rar gesät sein. Deshalb war es gut, zu nehmen was kommt.
Bei der Weiterfahrt erwischen wir leider nur die ausgebaute B247 Richtung Suhl. Eigentlich wollten wir auf eine landschaftlich schöne Strecke. Keine Ahnung, wo wir die Abfahrt verpasst haben. Wir fahren zügig bis Suhl, um dort nach links Richtung Schmiedefeld wieder auf eine landschaftlich schöne Strecke zu kommen. Das Fahren macht Spass. Die Strasse ist gut, die Kurven nicht zu eng. Hinter Katzhütte kommt heute die erste Komplettstrassensperre. Die Umleitung führt über Oberweißbach nach Unterweißbach und dann wieder auf die Hauptstrecke. Der zweite Abschnitt der Umleitung ist nervig wegen des schlechten Strassenbelags.
Bei Schwarzburg schauen wir uns das gleichnamige Schloss an. Eine Einkehr sucht man am Schloss vergebens. Im Garten kann man aber in Ruhe sitzen. Die weitere Strecke macht auch wieder Freude - kurvig und mit mässigem Restverkehr. Bad Blankenburg ist der Umkehrpunkt unserer Tages-Tour. Auf dem Rückweg im Norden wird das Land flacher, die Strassen gerader. In Stadtilm finden wird das erste Eis-Café auf der Strecke mit einladenden Aussenplätzen am grossen Platz in der Stadtmitte. Es ist sehr gut besucht, auch von anderen Motorradfahrern.
Nach Stadtilm ist die Heimfahrt unspektakulär. In Arnstadt werden wir wieder mal wegen einer Brückensperrung umgeleitet und finden uns später auf Kopfsteinpflaster wieder. Es bleibt zum Glück im Rahmen.
In Brotterode angekommen blicken wir zurück auf eine abwechslungsreiche Tour verbunden mit viel Fahrvergnügen.